Kalk
Umgangssprachliche Bezeichnung für verschiedene Kalziumverbindungen
Im Haushalt – in der Küche oder im Bad – hat man es häufig mit unschönen Kalkablagerungen zu tun. Die wenigsten wissen allerdings, was hinter dem Ausdruck Kalk wirklich steckt. So verwendet man die Bezeichnung Kalk in der Umgangssprache eigentlich für folgende chemische Kalzium-Verbindungen: Calciumcarbonat – CaCO3, Calciumoxid – CaO, Calciumhydroxid – Ca(OH)2.
Bei Calciumcarbonat (CaCO3) handelt es sich um eine der am weitesten verbreiteten chemischen Verbindungen in der Natur. Es ist eine farblose, kristalline, weiße Substanz, welche in reinem Wasser kaum löslich ist. Beim Auftreten von Calciumcarbonat unterscheidet man nun in erster Linie zwei verschiedene Modifikationen: Zum einen tritt es als das Mineral Calcit (Kalkspat), dem Hauptbestandteil von Kreide, Marmor und Kalkstein auf, zum anderen als Aragonit – ein Mineral, das weiße, graue oder farblose Kristalle bildet. Zu erwähnen ist noch eine weitere Modifikation, nämlich das eher selten auftretende Mineral Vaterit. Calciumcarbonat kommt außerdem in Zähnen und Knochen vor.
Calciumoxid (CaCO3) bezeichnet man auch als gebrannten, ungelöschten, Ätz- oder Branntkalk. Es ist ein weißes Pulver, das industriell entsteht, indem man Calciumcarbonat in der Luft auf etwa 1000° C erhitzt; dabei wird dieses entsäuert, was bedeutet, dass das Kohlendioxid entweicht. Verwendet wird Calciumoxid vor allem als Bestandteil zur Herstellung von Mörtel sowie bei der industriellen Erzeugung von Kalksandstein. Durch die Reaktion mit Wasser kommt es zur Bildung von Calciumhydroxid (gelöschten Kalk bzw. Löschkalk), hier stellt Calciumoxid eine Vorstufe dar. Außerdem benötigt man es beispielsweise als Zusatz bei der Produktion von Glas.
Calciumhydroxid (Ca(OH)2) entsteht – wie bereits erwähnt – bei der Reaktion von Calciumoxid mit Wasser unter starker Wärmeentwicklung. Dabei bildet sich ein dünnflüssiger, weißer Brei, den man als Kalkmilch bezeichnet. Fügt man noch weiter Wasser hinzu, kommt es zur Bildung von Kalkwasser: Dabei handelt es sich um eine klare, wässrige, alkalisch reagierende Substanz. Andere Bezeichnungen dafür sind gelöschter Kalk oder Löschkalk. Calciumhydroxid ist – ebenso wie Calciumoxid – stark ätzend.